VII/2025 – Mit dem Lynetter durch die Dünen Jütlands

Auf der Lemvigbanen in Westjütland sind derzeit noch die sogenannten Lynetter-Triebwagen im Einsatz. Diese Dieseltriebwagen vom Typ Y-tog wurden zwischen 1983 und 1989 von Waggonfabrik Uerdingen (Deutschland) für mehrere dänische Privatbahnen gebaut und prägen seitdem den Nahverkehr in der Region.

Die Lynetter sind als leichte Dieseltriebwagen konzipiert und zeichnen sich durch ihre markante Frontform mit großem Führerstand sowie eine eher einfache, aber robuste Innenausstattung aus. Sie verfügen über MAN-Dieselmotoren mit einer Leistung von rund 285 kW (ca. 390 PS), die über ein hydraulisches Getriebe auf die Achsen wirken. Die Fahrzeuge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 120 km/h, was für den Einsatz auf Nebenbahnen völlig ausreichend ist.

Technisch bestehen die meisten Einheiten aus einem Triebwagen (Y) und einem Steuerwagen (Ys), die sich flexibel zu kurzen Garnituren zusammenstellen lassen. Der Leichtbau, die gute Beschleunigung und die vergleichsweise niedrigen Betriebskosten machten die Lynetter über Jahrzehnte hinweg zu einer idealen Lösung für den Regionalverkehr auf wenig frequentierten Strecken.

Auf der Lemvigbanen haben die Fahrzeuge viele Jahre zuverlässig den Verkehr zwischen Vemb, Lemvig und Thyborøn sichergestellt. Aufgrund ihres Alters, der gestiegenen Anforderungen an Barrierefreiheit und der Notwendigkeit, Emissionen zu reduzieren, steht nun jedoch ein Generationenwechsel bevor.

Geplant ist die schrittweise Ablösung der Lynetter durch moderne Akkuzüge, die leiser, emissionsärmer und energieeffizienter sind. Damit folgt die Lemvigbanen dem allgemeinen Trend im dänischen Regionalverkehr, bei dem alternative Antriebe zunehmend Dieseltriebwagen ersetzen.

Der Einsatz der Lynetter-Triebwagen auf der Lemvigbanen gilt als letztes planmäßiges Einsatzgebiet dieses Fahrzeugtyps in Dänemark. Mit der bevorstehenden Umstellung endet somit ein Kapitel regionaler Eisenbahngeschichte, das über 40 Jahre lang den Alltag vieler Pendler und Reisender geprägt hat.

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